Dore Jacobs wurde 1894 als Tochter des Philosophen Ernst Marcus und seiner Frau Berta geboren. Sie gründete 1920 nach verschiedenen Studiengängen und der Ausbildung für rhythmische Gymnastik und Gehörbildung in Dresden-Hellerau bei Jaques-Dalcroze die „Schule für Körperbildung und rhythmische Gymnastik“ in Essen. Grundlage ihrer Arbeit war das ganzheitliche Bild vom Menschen, das sich auch aus Erfahrungen ihrer Reisen zu den Naturvölkern und den Beobachtungen der dort lebenden Menschen entwickelt hatte.
1923 wandelte sich die nun so genannte Bundesschule zu einer Ausbildungsstätte, die Lehrer und Laien für den Turn- und Musikunterricht weiterbildete, 1925 wurde erstmals eine hauptberufliche Ausbildung für zukünftige GymnastiklehrerInnen angeboten.
Dore Jacobs engagierte sich im 1924 gegründeten „Bund – Gemeinschaft für sozialistisches Leben“, der eng verbunden war mit der Volkshochschulbewegung. Auf der Grundlage der Kant’schen Ethik setzte sich der Bund das Ziel, sich für die Menschen persönlich, aber auch durch politisches Engagement zur Verbesserung der Lebensumstände einzusetzen.
Im Jahr 1934 wurde die Bundesschule vom Naziregime geschlossen. Für Dore Jacobs als Jüdin begann eine Zeit der Verfolgung, die sie Dank der Hilfe des „Bundes“, der unter der Führung ihres Mannes Arthur Jacobs illegal weiterarbeitete, überlebte.
Nach dem Krieg übergab sie die Leitung der Schule an ihre ehemalige Schülerin Lisa Jacob.
Dore Jacobs starb im Jahre 1979 in Essen.